Meine PraktikantInnen:

Elchin Mirzayev

Ich heiße Elchin Mirzayev, bin 25 Jahre alt und komme aus Aserbaidschan. Letztes Jahr habe ich mein Masterstudium in Politikwissenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg abgeschlossen und mich um ein Internationales Parlaments-Stipendium des Deutschen Bundestages beworben - nun sitze ich im Büro von Steffen-Claudio Lemme im Bundestag und schreibe meinen Einstiegsbericht.

Im Vergleich zu März, dem offiziellen Beginn des Praktikumsprogramms, ist es hier im Büro derzeit eigentlich ziemlich ruhig. Ich denke aber, dass die Arbeit noch zunehmen wird und auch eigenverantwortlicher vonstattengeht. Das schadet aber nicht, sondern ganz im Gegenteil, es entspricht meinen Erwartungen grundsätzlich, die ich aus Aserbaidschan hoffnungsvoll mitgebracht habe.

Bereits im März wurden wir informiert, dass wir mit unseren Abgeordnetenbüros selbst den ersten Kontakt aufnehmen sollten. Das Büro kam mir zuvor und am 11. März erhielt ich die erste Meldung von Nicole vom Abgeordnetenbüro. Am 18. März war ich dann zum ersten Kennenlernen im Büro, während dessen ich auch die Möglichkeit hatte, mit Herrn Lemme noch einmal (Ich kannte ihn bereits, da er 2014 Vorsitzender der Auswahlkommission für das IPS in Baku war.) zu sprechen. Und heute, am 10. April, ist mein vierter Arbeitstag im Büro. Das Arbeitsumfeld ist in vielerlei Hinsicht günstig und das motiviert mich dazu, zielgerichtet zu arbeiten.

Meine konkreten Erwartungen an das Praktikum im Büro von Herrn Lemme stehen in erster Linie im engen Zusammenhang mit dem von mir längst angestrebten Berufsziel. Ich habe mir immer gewünscht, Diplomat zu werden und mein Heimatland Aserbaidschan in Deutschland zu vertreten. Insofern bin ich der festen Überzeugung, dass sich durch das Praktikum für mich die Möglichkeit auftun wird, in dieser Laufbahn „die ersten Samen zum Aufkeimen zu bringen“. Diese Möglichkeit sehe ich vor allem darin, dass ich während des Praktikums wertvolle praktische Einblicke in den Arbeitsalltag eines Abgeordneten des Deutschen Bundestages, als politischen Gehirns Deutschlands, gewinnen werde. Deswegen will ich in diesen Arbeitsprozess mit einbezogen werden. Ich würde gerne lernen, wie Kontakte von bzw. im Namen eines Abgeordneten aufgenommen werden und was dabei als wichtig zu erachten ist. Als Praktikant würde ich auch gerne die Gelegenheit haben, zu beobachten, wie man, u. a. als Abgeordneter der SPD, mit anderen Abgeordneten der gleichen und auch anderen Fraktion kommuniziert und insoweit auch wie die allgemeine Kommunikation im Bundestag läuft. Dies betrachte ich als eine unerlässliche Erfahrung für mich als denjenigen, der eine Diplomatenkarriere einschlagen will. Des Weiteren bin ich auch sehr daran interessiert, die Abgeordneten bzw. die Parlamentariergruppe kennenzulernen, die sich mit der Region Südkaukasus im Allgemeinen beschäftigen. Dies würde mir auch weiter helfen, im Rahmen meiner Facharbeit für das Praktikum die regionalen geopolitischen Verhältnisse in Bezug auf Aserbaidschan mit neuen Perspektiven zu bereichern. Deshalb freut es mich, von Herrn Lemme gehört zu haben, dass er auch Mitglied in dieser Parlamentariergruppe ist und mir dabei selbstverständlich helfen würde.

Entlang meiner oben dargestellten und eher konkreteren Erwartungen, würde ich auch daran ein großes Vergnügen haben, inner- und außerhalb meines Abgeordnetenbüros im Bundestag gute und auf Vertrauen basierte Kontakte und Freundschaften zu schließen. Hierzu bedarf es aus meiner Sicht vorerst eines angenehmen Arbeitsmilieus im Büro, das schon ohnehin gegeben ist. In diesem Punkt möchte ich mich bei Herrn Lemme noch einmal ganz herzlich bedanken, dass er so kontaktfreudig ist und sich immer hilfsbereit erklärt. Auch den Mitarbeiterinnen des Büros, vor allem Nicole danke ich für die weitere Unterstützung. So freue ich mich auf die kommenden Monate meines Praktikums und auch sehr darauf, mit Herrn Lemme arbeiten zu dürfen.

Marvin_Steffen

Ich denke jeder, der schon einmal ein Studium angefangen hat, weiß, wie wahnsinnig theoretisch und abstrakt das sein kann. Man lernt Definitionen, Theorien, Abläufe – aber im seltensten Fall hat man ein klares Bild von dem, was dahinter steht.

Mein Name ist Marvin Köhlert, ich bin 20 Jahre jung und Student der Kultur- und Politikwissenschaft an der Universität Halle. Für mich war das Praktikum vom 23. bis zum 27. Februar bei dem SPD-Bundestagsabgeordneten Steffen-Claudio Lemme eine großartige Gelegenheit, einmal hinter die Kulissen zu schauen. Ich besuchte Mitarbeiterrunden, nahm an interessanten Werkstattgesprächen teil und begleitete natürlich auch meinen Abgeordneten zu öffentlichen Terminen. Auch wurde ich gleich in die Büroarbeit mit einbezogen: Ich arbeitete mich in das Thema der Werra-Weser Versalzung ein, um eine Informationsgrundlage zu dieser Thematik zu erstellen. Das Problem der Versalzung und der starken Gefährdung des Grund-, Trink- und Oberflächenwassers und die damit eingehenden starken Umweltbelastungen berührten nicht nur mich als begeisterten Wahlthüringer; es ist auch für Herrn Lemme eine wichtige Problematik, um die er sich als Thüringer Bundestagsabgeordneter sorgen muss. Dazu besuchte ich noch ein extrem interessantes und informatives öffentliches Fachgespräch, bei dem, so wie ich finde, die Komplexität des politischen Betriebes besonders offenkundig wurde. Jeder vertrat standfest seine eigene Meinung, es wurde um Zuständigkeiten gestritten und leidenschaftlich debattiert. Für mich persönlich die aufschlussreichste Veranstaltung und ein Thema, welches mir vorher gar nicht bekannt war und was mich sicherlich noch lange fesseln und beschäftigen wird.

Bestandteil meines Praktikums war die Teilnahme am SPD-Praktikantenprogramm, welches nicht nur hervorragend organisiert war, sondern auch eine seltene Möglichkeit bot, mit Leuten ins Gespräch zu kommen, die man normalerweise eher vor dem Bildschirm sieht. So gab es Gespräche mit den Botschaftern der Staaten Irland, Dänemark und Schwedens. Da mich das Thema Außenpolitik und die Zukunft Europas besonders beschäftigt, war es mehr als interessant, deren Meinung zur Zukunft unseres Kontinentes zu hören. Auch die aufgeschlossene und freundliche Art der Herren Botschafter überraschte mich, sie ließen alle Fragen zu und beantworteten diese ernst- und gewissenhaft, aber immer mit Witz und viel Charme.

Die sprichwörtliche Kirsche auf der Sahnehaube meines Praktikums war die Teilnahme am Plenum, dem ich als Zuschauer beiwohnen durfte. Mit etwas Glück landete ich nämlich auch bei der Debatte über die Abstimmung über Finanzhilfen an Griechenland, die mit Bundeskanzlerin, den meisten Ministerinnen und Ministern und der gesamten Politikprominenz der Hauptstadt sehr gut besucht war. Es ist wahnsinnig spannend, diesen Politiker bei der Arbeit zuzusehen, und ehrlich gesagt überraschte mich dazu die Lebhaftigkeit und Emotionalität der Debatte.

Abschließend möchte ich mich vor allem bei meinem Abgeordnetenbüro bedanken. Sie nahmen mich überall hin mit, erklärten mir auch gelassen zum zehnten Mal den Weg durch das unterirdische Labyrinthsystem des Bundestages und gaben mir abwechslungsreiche und spannende Aufgaben. Von Kaffeekochen war keine Spur. Dazu waren alle sehr offenherzig und einfach freundlich. Auch meinem Abgeordneten selbst gilt mein Dank. Ich bemerkte an mehr als einer Stelle dass er für seine Aufgabe brennt und ihm wirklich das Wohlergehen der Menschen am Herzen liegt. Das war beeindruckend zu sehen.

Ich habe mich mehr als wohl gefühlt und die Zeit in Berlin sehr genossen. Ich kann nur jedem politisch Interessierten empfehlen, auch einmal ein solches Praktikum zu erleben und es wäre mir eine Freude, eventuell auch für eine längere Zeit wieder im Büro von Herrn Lemme als Praktikant arbeiten zu dürfen.

Marvin Köhlert.

Dejan Chupovski

Mein Name ist Dejan Chupovski. Ich komme aus Mazedonien und bin 29 Jahre alt. Nach meinem Diplomstudium in Dolmetschen an der Universität Hll. Kyrill und Method zu Skopje habe ich ein Masterstudium in Europäischer Integration mit dem Schwerpunkt Conflict and Development an der Universität Basel in der Schweiz abgeschlossen. Momentan arbeite ich an meiner zweiten Masterarbeit in politischer Philosophie an der Karl-Franzens Universität in Graz.

In der Zeit von 12.03. bis 28.07.2014 habe ich mein Praktikum im Rahmen des IPS-Programms, das unter Schirmherrschaft des Deutschen Bundestages steht, im Büro des Thüringer Bundestagsabgeordneten Steffen-Claudio Lemme von der SPD-Fraktion absolviert. Herr Lemme hat das Vorstellungsgespräch mit den IPS-Kandidaten in der Deutschen Botschaft in Skopje geführt und deswegen habe ich mich auf das erneute Wiedersehen in Berlin sehr gefreut.

 

Die Aufgaben, die ich in seinem Büro zu erledigen hatte, waren unterschiedlicher Natur. Diese reichten von Postbearbeitung, Verfassen von Presse-Mitteilungen zu unterschiedlichen aktuellen Themen, Erstattung von Berichten, Recherchieren in verschiedenen Themenbereichen, oder Begleitung von Herrn Lemme bei Treffen, die er mit Besuchergruppen im Bundestag hat. Durch all diese Aktivitäten konnte ich einen sehr guten Einblick in die Schwerpunkte der Politik der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands gewinnen. Dabei ging es vor allem um Themen wie der Mindestlohn, das neue Rentenpaket oder das neue Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG) und den Umweltschutz.

 

Da Herr Lemme stellvertretendes Mitglied im für meine universitäre Ausbildung sehr wichtigen Ausschuss Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorensicherheit ist, hatte ich Zugang zu diesen Sitzungen und konnte Erfahrungen über den Umweltschutz in Deutschland sammeln. Darüber hinaus, während der Sitzungswochen hatte ich mehrmals die Möglichkeit, eine Debatte im Plenarsaal zu verfolgen und auch Spitzenpolitiker beim Vortragen zu erleben.

Als besondere Highlights meines IPS-Aufenthaltes möchte den Besuch des Wahlkreises von Herrn Lemme hervorheben. Während meiner viertägigen Wahlkreisreise die Landkreise Sömmerda, Weimarer Land und Kyffhäuserkreis im Norden Thüringens besucht und konnte mich mit den Aktivitäten eines Abgeordneten des Deutschen Bundestages jenseits der Sitzungswochen in Berlin vertraut machen. Dabei hatte ich die Möglichkeit Herrn Lemme bei verschiedenen Terminen zu begleiten, wie zum Beispiel bei Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern aus seinem Wahlkreis, aber auch bei Treffen mit Vertretern des Paritätischen Thüringen, des Bundeswehrverbandes, der Eisenbahn und Verkehrsgewerkschaft, oder bei seiner Rede zur Vereidung von Soldaten in Sonderhausen.

 

Von meinem Aufenthalt in Deutschland und der Arbeit im Büro von Herrn Lemme konnte ich mehrmals profitieren. Ich habe mich nämlich über die aktuellsten politischen Geschehnisse in Deutschland und in der Europäischen Union informieren und diese analysieren können. Darüber hinaus hatte ich die Gelegenheit, aus nächster Nähe zu erleben, wie parlamentarische Abläufe funktionieren. Im Anschluss an meinem Aufenthalt in Deutschland könnte ich das erworbene Wissen durch Aktivitäten in der öffentlichen Verwaltung oder in der Ausbildung in meiner Heimat anwenden und weitergeben, und meines Erachtens einen Beitrag zu den mazedonischen EU-Beitrittsbemühungen leisten.   

Lukas Brauer

Praktikum im Wahlkreisbüro von Steffen-Claudio Lemme

In der Woche vom 14 bis 18. Juli 2014 hatte ich die Möglichkeit ein Praktikum im Wahlkreisbüro des Bundestagsabgeordneten Steffen-Claudio Lemme in Apolda zu absolvieren.

Meine Aufgabe war es nicht Kaffee zu kochen, sondern vor allem Rechercheaufgaben zu erledigen. So suchte ich mögliche Teilnehmerinnen und Teilnehmer für eine Informationsveranstaltung von Steffen-Claudio Lemme über das neue Rentenpaket heraus. Außerdem entwickelte ich eine neue Geburtstagskarte für Steffen mit Bildern von ihm aus seinem Wahlkreis, die er seinen Kolleginnen und Kollegen im Bundestag zuschicken kann. Des Weiteren erstellte ich morgens zusammen mit Daniel Gross den Pressespiegel für Steffen. In einem Gespräch mit dem Abgeordneten und einem interessierten Bürger im Büro in Apolda beantworteten wir Fragen zur neuen Rente mit 63.

Sein überaus kompetenter Mitarbeiter im Wahlkreisbüro in Apolda, Daniel Gross, hatte stets ein offenes Ohr für Fragen und Anregungen.

Mir hat es hier sehr viel Spaß gemacht.

Ich danke Steffen-Claudio Lemme und Daniel Gross, dass ich im Wahlkreisbüro in Apolda mein Praktikum absolvieren dürfte.

Daniel Gross und Felix Lindemann

„Als wir zu Beginn unseres Schuljahres von unserem Lehrer die Mitteilung bekamen, dass wir in der achten Klasse ein Praktikum absolvieren sollen war ich erst einmal hilflos. Anfangs wusste ich leider nicht in welche Richtung ich mich orientieren sollte.
Umso größer war die Freude, als mich Dirk Schütze fragte, den ich durch das soziale Netzwerk Facebook kennengelernt habe, was ich denn gerne machen würde. Mein Interesse für verschiedene Medien insbesondere für Journalismus, brachte ihn auf die Idee mir ein Praktikum im SPD-Bürgerbüro vorzuschlagen. Die Arbeit dort verbindet journalistische Grundlagen und ein Interesse für Politik. Nach einem Gespräch im SPD-Bürgerbüro war mir klar das ich hier mein zweiwöchiges Praktikum absolvieren möchte.

 

Am ersten Arbeitstag besprach ich mit den Mitarbeitern des Bundestagsabgeordneten, Jenny Füsting und Daniel Gross, gemeinsame Ziele des Praktikums. In den ersten Tagen machte ich mich mit dem Büroalltag und der politischen Großwetterlage vertraut. Außerdem begannen die Mitarbeiter mir zu erklären, wie man einen täglichen Pressespiegel erstellt und Presseveröffentlichungen, in denen der Abgeordnete erwähnt wird, auf dessen Homepage zu stellen.

 

In den darauffolgenden  Tagen erstellte ich mit etwas Unterstützung den Pressespiegel selbständig und schickte ihn das Berliner Büro. Weiterhin gehörte zu meinen Aufgaben das Recherchieren von Ansprechpartnern und Telefonnummern, das Faxen von Informationen an das Berliner Büro und das Nachlesen von nationalen und internationalpolitischen Themen.

 

Als besondere Aufgabe stand die Planung eines Wahlkreistermins des Bundestagsabgeordneten Steffen-Claudio Lemme im Vordergrund. Diese Planung beinhaltete das Schreiben einer Terminvorbereitung, einer Pressemitteilung und einer Nachbereitung des Termins. Das Schreiben einer Pressemitteilung viel mir schwer und bereitete mir nicht so viel Spaß wie andere Aufgaben. Dennoch gehört dies zu den täglichen Aufgaben eines Mitarbeiters und ich wurde auch belohnt, weil ein Redakteur der Thüringer Allgemeine zum Termin erschien und am nächsten Tag darüber berichtete. Für die Homepage des Abgeordneten schrieb ich zwei Beiträge zum Betriebsbesuch bei Dr. Schär und im Jugendclub „Tomate“.

 

Am gleichen Tag hatte ich die Möglichkeit Herrn Lemme bei einem Mittagessen verschiedene Fragen zu stellen. Hier war ich zunächst etwas aufgeregt, aber im Nachhinein war es unnötig, weil ein er sympathischer Mensch ist, der spontan auf meine Fragen antwortete.
Die zwei Wochen im Büro haben mir gezeigt, was Politik aber auch das Arbeitsleben für mich bedeuten und deshalb würde ich mich gerne weiterhin mit der SPD und der Politik auseinander setzten. Ich bedanke mich bei Dirk Schütze, Daniel Gross, Jenny Füsting und vor allem bei Steffen-Claudio Lemme für diese leider kurze, aber dennoch Erlebnisreiche Zeit.“

 

Felix Lindemann, Praktikant

Nurlan Hasanov

Als ich die E-Mail von der deutschen Botschaft gelesen habe:

Lieber Herr Hasanov,

ich kann Ihnen heute mitteilen, dass die IPS-Auswahldelegation Sie für die Teilnahme am Internationalen Parlaments-Stipendium des Deutschen Bundestages ausgewählt hat. Dazu möchte auch Ihnen herzlich gratulieren!“,habe ich mich total auf das fünf monatige Praktikum in Berlin, im Deutschen Bundestag - im politischen Herz von Deutschland - gefreut.

 

Mein Name ist Nurlan Hasanov (24) und ich komme aus Gence, der zweitgrößten Stadt Aserbaidschans. Seit 2008 bin ich nun in Deutschland (Bremen), wo ich ein Masterprogramm an der Universität Bremen im Bereich Rechtswissenschaft angefangen und erfolgreich abgeschlossen habe. Zurzeit bin ich Doktorand an der Universität Bremen und arbeite an einer Dissertation zum Thema „Der Ausbau rechtsstaatlicher Strukturen in der Republik Aserbaidschan, gefördert durch die Europäische Nachbarschaftspolitik“.

Die Zeit in Deutschland hat mir bisher sehr gut gefallen. Ich habe hier viele nette Menschen kennengelernt und konnte dadurch auch viel über die deutsche Kultur erfahren. In dieser Zeit habe ich mich ebenso persönlich weiterentwickelt und mich stärker politisch engagiert. Mein Heimatland, insbesonders die Gesetzgebungsorgane, betrachte ich durch das Praktikum im Deutschen Bundestag aus einer ganz anderen Perspektive. Denn vieles was ich mir gesellschaftlich und politisch für Aserbaidschan wünsche, ist in Deutschland bereits Realität.

 

Wie habe ich die Praktikumsstelle im Deutschen Bundestag bekommen, obwohl ich aus Aserbaidschan, also weit weg von Deutschland, komme?

Dafür muss ich mich vor allem beim Deutschen Bundestag für die Errichtung des IPS-Programms und Bundestagsabgeordneten Steffen-Claudio Lemme (SPD) herzlich bedanken, da er mich aus vielen anderen Kandidaten im Auswahlgespräch in Baku ausgewählt hat.

Das Internationale Parlaments-Stipendium (IPS) ist ein Programm, in dem jedes Jahr etwa 120 politisch engagierte junge Menschen aus 28 Ländern, aus Mittel- und Osteuropa, aus südkaukasischen Ländern, aber auch aus den USA, Frankreich, Lettland und Israel, die Möglichkeit für ein 5-monatiges Praktikum in einem Abgeordnetenbüro erhalten. Ab Herbst 2012 ist ein IPS-Sonderprogramm für die arabischen Staaten geplant.

Das Programm leistet einen großen Beitrag zur Völkerverständigung – und dies nicht nur zwischen Austauschstipendiaten und Deutschen, sondern auch zwischen den Stipendiaten selbst.  Man lernt, dass es mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede zwischen Stipendiaten aus 28 verschiedenen Ländern und Kulturen gibt. Das IPS existiert seit 1986, und es baut wichtige Brücken zwischen Deutschland und den Teilnehmerländern. Es dient auch dazu demokratische Werte und Toleranz zu festigen, Verständnis für kulturelle Vielfalt zu vertiefen, friedliches Zusammenleben in der Welt zu sichern, anderen die parlamentarische Demokratie Deutschlands vertraut zu machen und politisch engagierte junge Menschen in ihrem Land für einen Einsatz in der Politik oder in der Zivilgesellschaft vorzubereiten.

 

Als Internationaler Parlaments-Stipendiat im Deutschen Bundestag werde ich seit meiner Ankunft in Berlin im März 2012 von Steffen-Claudio Lemme, der Mitglied der SPD-Bundestagsfraktion ist, betreut. Ihn konnte ich bereits bei meinem Auswahlgespräch in Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans, kennenlernen.

Bei meinem ersten Treffen mit Herrn Lemme war ich sehr aufgeregt. Er war von Anfang an sehr freundlich zu mir und machte mir mit den Worten: „Nurlan, wir wollen immer wissen, wo du bist und was du machst“ deutlich, dass er ein großes Interesse daran hat, dass ich das Praktikum erfolgreich absolviere. Deswegen schätze ich Herrn Lemme sehr und freue mich in seinem Büro zu arbeiten. Ich war bereits mehrmals mit Herrn Lemme bei Sitzungen des Petitionsausschusses, bei Versammlungen der SPD-Arbeitsgruppe-Gesundheit und ich habe vielen Plenarsitzungen von der Besuchertribüne des Plenarsaals aus verfolgt. Für mehere Tage habe ich auch den Wahlkreis von Herrn Lemme besucht und seine Arbeit dort begleitet.

 

Während des Praktikums habe ich die Möglichkeit, den Weg von der Idee bis zum Gesetz zu begleiten, demokratische Entscheidungsprozesse kennenzulernen sowie praktische Erfahrungen im Bereich der parlamentarischen Arbeit zu sammeln und in einem multikulturellen Umfeld zu arbeiten. Diese modernen Erfahrungen kann ich später in meinem Heimatland für die Stärkung der Demokratie einsetzen.

 

Mit Herrn Lemmes Büroleiterin Nicole und dem wissenschaftlicher Mitarbeiter Ben verstehe ich mich sehr gut. Am 13. März, als ich zum ersten Mal im Büro war, habe ich Nicole und Ben kennengelernt. Vom ersten Tag an sind Nicole und Ben immer sehr nett zu mir gewesen. Sie haben mir dabei geholfen und helfen mir noch immer, die tägliche Arbeitsweise im Büro kennenzulernen und sie ermöglichen mir durch ihre organisatorische Unterstützung die Teilnahme an verschiedenen Veranstaltungen, wie z.B. an Bundespressekonferenzen, an Arbeitsgruppensitzungen, an Plenarsitzungen und an weiteren Veranstaltungen.

 

Wahlkreisreise

Im Rahmen des IPS Programms habe ich vom 16. bis zum 20. April den Wahlkreis von Herrn Lemme in Thüringen besucht. Ich fand diesen Programmteil ganz besonders spannend. Zum Wahlkreis gehören die Landkreise: Kyffhäuser, Sömmerda und das Weimarer Land. Während der Wahlkreisreise konnte ich Steffen-Claudio Lemme auf verschiedene Veranstaltungen begleiten, bei Begegnungen mit Bürgern und Besuchen von Unternehmen und Verbänden dabei sein. Es war für mich die Möglichkeit, zu erfahren, wie die Parlamentarier im Gespräch mit Bürgern politische Entscheidungen erklären und vermitteln.

 

Am ersten Tag der Wahlkreisreise gab es ein Treffen mit Herrn Herber und Frau Sambale vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) in Thüringen. Da es in Aserbaidschan keinen MDK gibt, war eine Frage vor dem Treffen immer in meinem Kopf: „Was ist eigentlich der MDK und was machen sie?“ Obwohl es für mich eine Neuigkeit war, habe ich im Laufe der Veranstaltung verstanden, worum es eigentlich geht. Thema war u.a. das Leistungsspektrum des MDK Thüringen. Es ging um sozialmedizinische Fallberatungen, Begutachtungen bei Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen, Arbeitsunfähigkeit, Feststellung von Pflegebedürftigkeit. Es wurde diskutiert und es fand ein Meinungsaustausch zwischen dem Gesundheitspolitiker Lemme und den Ärzten über die Schwächen und Schwierigkeiten statt. Am Ende habe ich auch eine Frage zur Zusammenarbeit des MDK auf europäische- und internationale Ebene gestellt.

Ein weiterer Termin an dem ich teilgenommen habe, war eine Diskussion mit Selbsthilfegruppen aus dem gesamten Weimarer Land, die im Landsratsamt in Apolda stattfand. Es ging um Problemen im Sinne der älter werdenden Gesellschaft, die Notwendigkeit der Reform der gesetzlichen Pflegeversicherung und um das Orientierungspapier der SPD-Bundestagsfraktion zur Reform der Pflegeversicherung, zu dem Herr Lemme als Gesundheitspolitiker ausführlich berichtete. Auch die Befölkerungsentwicklung in Thüringen bis zum Jahr 2030, Bestandsaufnahmen in Sachen Pflege sowie die Themen der Entwicklung der Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland, das Risiko von Pflegebedürftigkeit nach Altersgruppen wurden thematisiert. Im weiteren Verlauf hat Herr Lemme die Fragen der Mitglieder der Selbsthilfegruppen beantwortet und sich deren Problemen, Beschwerden und Bitten angehört. Danach haben wir gemeinsam die Mitarbeiter des Apoldaer Wahlkreisbüros von Herr Lemme besucht.

Die letzte Station des ersten Tages war ein Besuch der Grundschule Bad Sulza. Als Sozialdemokrat und MdB sieht sich Herr Lemme denjenigen in der Gesellschaft verpflichtet, die Hilfe und Unterstützung benötigen. Er begleitet auch Kinder und Jugendliche aus seinem Wahlkreis im Prozess des Erwachsenwerdens. Dazu besucht er regelmäßig Schulen und versucht als Bundespolitiker seinen Beitrag zur weiteren Verbesserung der Bildungsinfrastruktur im Land zu leisten. Auch ich denke, dass eine gut ausgebildete Gesellschaft eine wesentliche Grundvoraussetzung für die sichere und gute Zukunft jeden Landes sind - und die frühe Bildung in den Schulen spielen dabei eine wichtige Rolle.

Am Treffen hat auch der Vorsitzender des SPD-Kreisverbands Weimarer Land, Hans- Jürgen Häfner, teilgenommen. Ziel der Veranstaltung war es, Schulen im Rahmen der Schulnetzplanung die Möglichkeit zu geben ihre konzeptionelle Ausrichtung sowie ihre konkreten Probleme und Wünsche vorzutragen. Danach haben wir zusammen einen kleinen Rundgang durch die Schule gemacht.

 

Wahlkampf

Am nächsten Tag war ich mittendrin in einem spannenden Wahlkampf, der von morgens bis in den späten Nachmittag mit Terminen gefüllt war. Herr Lemme unterstützte Antje Hochwind als SPD-Landratskandidatin. Frau Hochwind ist 40 Jahre alt und war Geschäftsführerin des Ferienparks Feuerkuppe. Wir haben so genannten Straßenwahlkampf gemacht, was mir großen Spaß bereitete. Obwohl das Wetter nicht so toll war, fand ich diese Erfahrung prima. Ich habe auch mit Bürgern gesprochen, habe Broschüre verteilt und die Menschen aufgefordert, zur Wahl zu gehen. Später habe ich erfahren, dass Antje Hochwind sich in der Stichwahl gegen den Amtsinhaber Peter Hengstermann von der CDU durchgesetzt hat. Sie ist jetzt sowohl neue, als auch erste SPD-Landrätin des Kyffhäuserkreises nach 22 Jahren. Herzlichen Glückwunsch!

Nach dem spannenden Wahlkampferlebnis und einer kurzen Mittagspause sind wir nach Sondershausen gefahren. Gemeinsam mit Antje Hochwind und Cornelia Kraffzick haben wir dort die Begegnungsstätte der Volkssolidarität besucht., Dort haben wir uns mit Olaf Schimmelpfennig, dem Vorsitzenden des Kreisverbands der Volkssolidarität getroffen. Herr Lemme hat geäußert, dass er die Arbeit der Volkssolidarität vor Ort nach Möglichkeit gerne unterstützen will, da er selber ehrenamtlich auch im Bundesvorstand der Volkssolidarität tätig ist. Niedriger Arbeitslohn für Pflegefachkräfte wurde als ein erheblicher Wettbewerbsnachteil kritisiert. Darüber hinaus wurde die Qualitätsprüfungen durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen in der Veranstaltung thematisiert.

Die letzte Veranstaltung meiner Wahlkreisreises war eine Gesprächsrunde mit Carsten Schneider, haushaltspolitischer Sprecher der SPD Bundestagfraktion, zum Thema „Ist der Euro mit dieser schwarz-gelben Regierung noch zu retten?“. Sie fand im Ratskeller in Ebeleben statt. Die unterschiedlichen Staatsschulden der EU-Staaten, die EU nach der Krise, der Schuldenabbau und die notwendigen Investitionen in die Industrie, die Rolle von Deutschland bei der Euro-Krise und die Situation in Griechenland wurden im Laufe der Veranstaltung besprochen und diskutiert. Danach hat Herr Lemme über seine eigenen Erfahrungen, die er während seiner Reise nach Griechenland gemacht hat, berichtet. Es war auch gut, dass die Landratskandidatin und der Bürgermeisterkandidat zu dieser Veranstaltung ein Fass Freibier spendiert haben.

Für mich war es auch eine sehr große Freude, Herrn MdB Carsten Schneider kennenzulernen und über Euro-Krise, Euro-Rettungsschirm und über die Krise in Griechenland persönliche Fragen zu stellen und zu diskutieren.

 

Meine Einschätzungen über meine Wahlkreisreise

Zuerst würde ich sagen, dass mir die Zeit mit Herrn Lemme im Wahlkreis besser gefallen hat, als die in Berlin. Die Wahlkreisreise hat mir ermöglicht, Herr Lemme noch besser kennenzulernen, mehr Zeit mit ihm zu verbringen, verschiedenen Diskussionen zu führen, den Wahlkampf im Kyffhäuserkreis mitzumachen und die tägliche Arbeit von Herrn Lemme in der Praxis kennenlernen und mitzuerleben.

Ich bin es gewohnt, dass Politiker von anderen Menschen als aus einem hohen Niveau kommenden oder als arroganten Mensch wahrgenommen werden. Dies dachte ich auch aus meinen Erfahrungen aus Aserbaidschan. Jetzt, seitdem ich mit dem Praktikum im Deutschen Bundestag angefangen habe, habe ich das aber ganz anderes erlebt, vor allem während der Wahlkreisreise als ich zwei Tage zusammen mit Herrn Lemme verbracht habe. Er ist ein ganz offener, freundlicher und einfacher Mensch. Für mich ist es leicht, interessant, angenehm und lohnend mit ihm etwas zu diskutieren und durch Diskussionen von seine Erfahrungen möglichst viel zu lernen.

Was ich weiter erlebt und gelernt habe, ist, dass die Arbeit von einem Abgeordnete nicht so einfach wie in Aserbaidschan ist. In Deutschland ist es schwerer als Abgeordneter zu arbeiten: Man ist oft sehr viel Unterwegs muss an unzähligen Veranstaltungen teilnehmen. Während der Wahlkreisreise war die Arbeit manchmal viel mehr als 9 Stunden pro Tag.

Ergänzend will ich sagen: Wenn ich zuhause in Aserbaidschan den Menschen, Verwandten und Freunden alles erzählen werde, was ich während meines Praktikums im Deutschen Bundestag erlebt habe, bzw. erlebe, wird es für sie sehr beeindruckend und spannend sein. Da bin ich mir schon sicher.

Für die Möglichkeit das Praktikum im politischen Herz des deutschen Volkes zu machen, für die tolle Erfahrungen und für seine Freundschaft bedanke ich mich sehr bei Herrn Lemme und wünsche ihm alles Gute und noch viel mehr Erfolg für die Zukunft!

SCL & Dr. Klaus-Jürgen Sator

Im Rahmen des von der Gleichstellungsbeauftragen bei der Verwaltung des Deutschen Bundestages initiierten Mentoring-Programms haben Mitarbeiter der Verwaltung seit einigen Jahren die Möglichkeit, den Arbeitsalltag eines Bundestagsabgeordneten während der Sitzungswochen des Parlaments aus der Nähe kennenzulernen.In der Vorbereitung dieses sog. „Shadowings" waren mein Mentor und ich zu der Überzeugung gelangt, dass die bisher üblichen ein oder zwei Tage zu wenig seien, um wirklich einen Einblick in den Arbeitsalltag eines Parlamentariers zu erhalten, es deshalb sinnvoll sei, einen Abgeordneten einmal über eine ganze Sitzungswoche hinweg zu begleiten. Mit MdB Steffen-Claudio Lemme haben wir einen Volksvertreter gefunden, der meinem Wunsch entgegen kam. Für diese Möglichkeit war ich bereit, ein paar Tage meines Urlaubs zu opfern. Da mir der Abgeordnete zuvor nicht bekannt war, habe ich zunächst seine Biographie recherchiert: MdB Steffen-Claudio Lemme ist langjähriger und überzeugter Gewerkschafter, Sozialdemokrat und kommt aus den neuen Bundesländern. Er ist ein „Parlamentsneuling", der im Ergebnis der Bundestagswahlen 2009 über die Landesliste der SPD-Thüringen in den Deutschen Bundestag eingezogen ist. MdB Lemme ist Mitglied des Gesundheitsausschusses sowie des Petitionsausschusses und von seiner Fraktion zum Schriftführer bestimmt. Im Laufe der 10. Kalenderwoche hatte ich die Gelegenheit, ihn in all diesen Funktionen zu erleben.

Nach einem ersten Gespräch zum Kennenlernen zu Beginn der Parlamentswoche begleitete ich MdB Lemme zu einer der wenigen öffentlichen Anhörungen des Petitionsausschusses. Auf der Tagesordnung standen zwei gesundheitspolitische Themen, die Forderung nach einer Verbesserung der bundesweiten Versorgung mit Hospizplätzen sowie nach einer besseren Vergütung ärztlicher Leistungen der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe. Am Dienstag konnte ich als Gast an den Sitzungen der AG Gesundheit und der AG Petitionen der SPD-Bundestagsfraktion teilnehmen, auf der das Auftreten der Fraktion in den entsprechenden Ausschusssitzungen am Folgetag vorbereitet wurde. Mittwochnachmittag habe ich von der Besuchertribüne des Plenarsaals aus die Arbeit von MdB Lemme als Schriftführer rechts von Bundestagspräsident Lammert verfolgt. Am Donnerstag war ich Gast eines Fachgesprächs der AG Gesundheit der SPD Bundestagsfraktion mit führenden Repräsentanten unterschiedlichster Behörden und Verbände, in der es um Möglichkeiten zur Verbesserung des Patientenschutzes im Bereich von Medizinprodukten ging. Danach stand erneut der Besuch einer Parlamentssitzung an, bei der mein Interesse diesmal jedoch weniger der Sitzungsleitung galt als vielmehr der Debattenkultur im Plenum.

Beim gemeinsamen Essen, im Abgeordnetenbüro oder auf den teilweise doch recht langen Wegen zu den unterschiedlichen Veranstaltungsorten ergab sich immer wieder die Gelegenheit zu persönlichen Gesprächen mit MdB Lemme, in denen Probleme erörtert und meine Fragen beantwortet wurden. Neben dem Verfolgen des parlamentarischen Geschehens vor Ort habe ich auch einen Einblick über die sonstigen Aufgaben und Termine eines Bundestagsabgeordneten erhalten und konnte Gespräche mit den Mitarbeitern des Abgeordnetenbüros über ihre Aufgaben und Arbeit führen. Dabei ist mir die zentrale Bedeutung der Rückkoppelung der Arbeit als Bundestagsabgeordneter an den Wahlkreis und das Bundesland deutlich geworden.

Als Mitarbeiter der Pressedokumentation und damit Informationsdienstleister für die Bundestagsabgeordneten hat mich besonders interessiert, wie MdB Lemme und seine Mitarbeiter ihren Informationsbedarf befriedigen. Hierzu wurde mir dargelegt, welche Informationsquellen dem Abgeordnetenbüro zur Verfügung stehen, auf welche besonders häufig zurückgegriffen wird und wie sie genutzt werden. In diesem Zusammenhang habe ich etwas Werbung für die von der Bundestagsverwaltung angebotenen Informationsdienstleistungen gemacht und einige Pressedossiers erstellt, z.B. zur Vorbereitung einer gemeinsamen Veranstaltung mit Vizepräsident Wolfgang Thierse im Wahlkreis von MdB Steffen-Claudio Lemme zum Thema „Von Dresden nach Stuttgart – Wege zu mehr politischer Beteiligung und Engagement". Rückblickend kann ich sagen, dass es schon einen gewaltigen Unterschied macht, sich theoretisch über den Parlamentsbetrieb zu informieren, Bundestagssitzungen im Fernsehen zu verfolgen oder einmal das Parlamentsgeschehen hautnah vor Ort mitzuerleben. Für mich eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte.

Klaus Sator

SCL & Lisa Golinski

"Schon lange stand für mich fest, dass ich nach Abschluss meines Abiturs nicht sofort studieren, sondern zunächst einige praktische Erfahrungen sammeln möchte. Es war dabei mein großer Wunsch einen Einblick die Arbeit des Deutschen Bundestages zu bekommen. Am 3. Oktober 2011 begann ich mein Praktikum in Berlin. Die Vorfreude war groß. Andere Praktikanten hatten mir versprochen, dass zwei spannende Monate vor mir liegen. Nachdem ich mit den alltäglichen Abläufen im Abgeordnetenbüro vertraut gemacht wurde, bekam ich erste Aufgaben zugeteilt. Ich probierte mich beispielsweise am Schreiben einer Pressemitteilung aus.In den Sitzungswochen des Deutschen Bundestages besuchte ich gemeinsam mit Herrn Lemme die Sitzungen der Arbeitsgruppen und die der Ausschüsse für Gesundheit und Petitionen. Es war für mich eine tolle Erfahrung, persönlich bei Abstimmungen und Besprechungen zu politischen Entscheidungen dabei zu sein und die Abläufe der Entscheidungsfindung kennenzulernen. Für mich war besonders faszinierend, dass über jeden Beschluss diskutiert und demokratisch abgestimmt wird. Dies konnte ich auch im Plenarsaal von der Zuschauertribüne aus verfolgen.

Doch es wurde nicht nur zwischen den Abgeordneten diskutiert. Ich nahm an zwei Anhörungen des Gesundheitsausschusses und an einem Fachgespräch teil, in denen Experten bestimmter Sachgebiete ihren Standpunkt darlegten und den Abgeordneten so fachkundige Informationen zukommen ließen. Wenige Tage später lernte ich ein weiteres Verfassungsorgan kennen. Als Herr Lemme eine Besuchergruppe in Berlin empfing, nutzte ich die Gelegenheit und nahm an einer Gruppenführung durch den Bundesrat teil. Des Öfteren schloss ich mich auch Unternehmungen der Praktikantengruppe der SPD-Fraktion an. Gemeinsam besichtigten wir die ehemalige Zentrale der Staatssicherheit der DDR. Dort bekamen wir die Möglichkeit mit dem Bundesbeauftragten für Stasi-Unterlagen Roland Jahn ins Gespräch zu kommen und Fragen zu stellen. In den letzten Tagen meines Praktikums besuchte ich zusammen mit einer Gruppe die Regierungspressekonferenz und das Bundeskanzleramt.

Die zwei Praktikumsmonate im Abgeordnetenbüro habe ich sehr genossen. Nie hätte ich gedacht, dass ich in dieser Zeit so viel erleben und lernen würde. Herr Lemme und seine Mitarbeiter haben es geschafft,  mich gut in alle Vorgänge einzubinden. So erhielt ich wirklich einen reellen Eindruck von Tätigkeiten eines Abgeordneten und seines Büros. Die Arbeit im Bundestag hat mein Interesse an Politik nochmals gesteigert und hat mir auch bei der Wahl des richtigen Studienganges leichter gemacht. Ich gehe mit sehr vielen tollen Erinnerungen aus diesem Praktikum und bedanke mich vielmals bei Herrn Lemme und seinen Mitarbeitern."

Lana Sehovic IPS -Stipendiatin (März-Juli 2011)

"Am 28. Februar kam ich aus Bosnien und Herzegowina nach Berlin. Am 14. März begann ich dann im Deutschen Bundestag als Internationale Parlamentsstipendiatin zu arbeiten.  IPS ist ein fünfmonatiges - unter der Schirmherrschaft des Präsidenten des Deutschen Bundestages stehendes - Programm für politisch interessierte Hochschulabsolventinnen und -absolventen aus Mittel-, Ost- und Südosteuropa sowie Frankreich, Israel und den USA.  Ich bin eine ausgebildete Juristin und habe mich für dieses Stipendium beworben, um die Gelegenheit zu bekommen ganze fünf Monate in einem Abgeordnetenbüro im Deutschen Bundestag zu arbeiten. Letztlich ging es mir darum das parlamentarische System Deutschlands mit dem Bosnischen vergleichen zu können.

Mein Praktikum im Abgeordnetenbüro von Steffen-Claudio Lemme begann zunächst mit Arbeitsgruppen- und Ausschusssitzungen. Thematisiert wurden zahlreiche Probleme. Fragen zur Gesundheits- versorgung und dem deutschen Versicherungssystem oder auch zur Unterbringung  von Pflegebedürftigen. Schon in den ersten Tagen bemerkte ich, welche Herausforderung ist, ein Politiker zu sein bzw. zu seinem Team zu gehören. Außerdem hatte ich auch die Gelegenheit den Petitionsausschuss zu besuchen. Hier lernte ich die Prozesse rund um Ersuche und Bitten von Bürgerinnen und Bürger kennen, die letztlich auf die Regelung eines politischen Gegenstands zielen.

Im Büro waren alle sehr verständnisvoll und hilfsbereit, beständig und geduldig mit mir. Sie gaben sich viel Mühe mir bestimmte Kenntnisse zu vermitteln und bei mir Interesse für die verschiedenen Sachfragen zu wecken. Herr Lemme hat sich ebenfalls bemüht, mir das alltägliche Leben eines Abgeordneten in seinem Wahlkreis zu zeigen. So hatte ich die Gelegenheit ihn vier Tage zu allen seinen Treffen und Veranstaltungen in Thüringen zu begleiten. Dabei handelte es sich um verschiedene Begegnungen, bei denen er stets Interesse, Mitgefühl und Empathie zeigte. Genau das hat mich auch fasziniert. Ich habe eingesehen, dass mein Abgeordneter ein Politiker ist, weil er daran, was er macht, auch glaubt. Er will einen Beitrag zur deutschen Gesellschaft leisten, was im Gegensatz zu den meisten bosnisch-herzegowinischen Politikern steht.

Außerdem wurde es mir vom Herr Lemme auch ermöglicht den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) zu besuchen. Hier lernte ich den Ablauf und die Arbeit in der rechtlichen Abteilung des DGB kennen. Da Gewerkschaften einen großen gesellschaftlichen Bereich auch in Bosnien und Herzegowina darstellen, wollte mein Mentor, dass sich meine Einblicke hierauf verbreitern.

Die fünf Monate im Deutschen Bundestag sind für mich nun um. Die Arbeit im Abgeordnetenbüro Lemme habe ich sehr genossen und ich werde als eine reichere Person zurück nach Bosnien gehen. Ich kann nur hoffen, dass die bosnische Politiker eines Tages zumindest teilweise zu ihrem Beruf bzw. ihrer Berufung finden, wie es die Politiker in Deutschland tun. Erst dann wird mein Land auch eine Perspektive für die Zukunft haben."

Björn Kallensee & SCL

"Da es laut meiner Prüfungsordnung Pflicht ist ein Praktikum zu absolvieren, habe ich die Gelegenheit genutzt und mich bei Herrn Lemme im Bundestagsabgeordnetenbüro beworben.  Als Sozialdemokrat und aus dem Kyffhäuserkreis stammend, kannte ich ihn und seine Arbeit natürlich, was mich in meiner Entscheidung für ein Praktikum bei ihm bestärkte.Durch die Unterstützung der beiden Mitarbeiter von Herrn Lemme und natürlich auch ihm selbst, war es mir möglich, unglaublich viele Details der Arbeit des Deutschen Bundestages kennenzulernen. Zu meinen Tätigkeiten zählten das Verfassen von Pressemitteilungen, die Sachrecherche zu verschiedenen Themen.  Beispielsweise zur anstehende Reform der Bundeswehr oder dem Programm „Soziale Stadt".  Außerdem war ich mit der Beantwortung  von Anfragen aus dem Wahlkreis betraut. Ich hatte zudem die Gelegenheit verschiedenste Ausschüsse und Plenarsitzungen zu besuchen und war mit Steffen-Claudio Lemme im  Kyffhäuserkreis und im Landkreis Sömmerda  unterwegs. Auch außerhalb der regulären Arbeitszeit fanden in und um das Reichstagsgebäude verschiedenste politische Diskussionen und Veranstaltungen statt, die mein Interesse weckten und durch die ich neue Erkenntnisse gewonnen habe.

Letztendlich habe ich mich durch die Arbeit  hier im Bundestag in meiner Studienwahl bestätigt gefühlt und die 2 Monate hier sehr genossen. Vor allem weil ich unglaublich viel gelernt habe und die Arbeit mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr harmonisch verlief."