Ein gesetzlicher Mindestlohn ist alternativlos!

SCL und Klaus Barthel in der Stadthalle Apolda

Sichere Arbeit und gute Löhne – Mindestlohn einführen! Prekäre Arbeitsverhältnisse bekämpfen! war am Freitag in der Apoldaer Stadthalle das Thema der Diskussionsveranstaltung der SPD-Bundestagsfraktion.
Dazu eingeladen hatte Steffen-Claudio Lemme, neben interessierten Bürgerinnen und Bürgern, seinen Fraktionskollegen und Bundesvorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA), Klaus Barthel.

 

Eingangs betonte Lemme, dass Thüringen auf dem traurigen Spitzenplatz beim Anteil der Leiharbeitnehmerinnen und -arbeitnehmer an den Gesamtbeschäftigten in Deutschland ist.
„Es ist unerträglich, dass Thüringen mit einem Anteil von 4,1 Prozent noch immer den höchsten Anteil von Leiharbeitnehmern im Verhältnis zu sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland hat. Gepaart mit etwa 120.000 Mini-Jobbern, von denen 60 Prozent Frauen sind, ergibt sich ein hoher Anteil an prekären Beschäftigungsverhältnissen. Dies kann und darf nicht unser Ziel einer guten Arbeitsmarktpolitik sein,“ so Lemme.

 

Weiterhin machte Lemme auf den hohen Anteil an über 50-jährigen Arbeitslosen aufmerksam: „Im Landkreis Weimarer Land sind über 40 Prozent der Arbeitslosen bereits über 50 Jahre alt. Die Chancen auf eine erfolgreiche Eingliederung in den Arbeitsmarkt sehen für diesen Personenkreis düster aus. Hier sind die Kürzungen der schwarz-gelben Bundesregierung, die in den letzten Jahren im Bereich der Eingliederungsleistungen stattgefunden haben Gift für die Chancen dieser Menschen.“
Neben Lemme forderte auch der AfA-Bundesvorsitzender Klaus Barthel, die Leiharbeit auf maximal ein Jahr zu befristen und die Leiharbeitnehmer ab dem ersten Tag mit gleichem Lohn, wie ihre Kollegen in den Unternehmen zu bezahlen.

 

Auch ein bundesweit flächendeckender Mindestlohn sei unerlässlich als absolute Untergrenze, um das Lohnniveau deutschlandweit aufzuwerten, so waren sich beide Parlamentarier einig. „Ein Mindestlohn führt nicht nur zu einer Verbesserung der Lebensverhältnisse, sondern beugt auch Altersarmut vor. Eine verantwortungsvolle Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik ist schließlich der Grundpfeiler unseres Sozialstaates. Wir dürfen nicht zulassen, dass die Gesellschaft weiter auseinanderbricht und das Sozialgefüge ins Wanken gerät, so Lemme abschließend.