Seit zwei Jahren bemüht sich die SPD-Bundestagsfraktion um eine Änderung des Bergrechts in Bezug auf ein neues Gewinnungsverfahren von Erdgas, das sogenannte Facking. Bei diesem Verfahren werden unter hohem Druck Chemikalien und enorme Mengen von Wasser in das Gestein gepresst, um das darin enthaltene Erdgas freizusetzen und zu fördern.
"In der letzten Woche gab es auf Druck der Opposition endlich eine Debatte zu dieser Problematik. Schwarz-Gelb legte dabei erneut keine eigenen Vorschläge vor und lehnte die Anträge der Opposition in Gänze ab. Damit bleibt der Bundesumweltminister Röttgen bei seiner Hinhaltetaktik. Auch hat die Regierungskoalition wieder keine eigenen Vorschläge zur Verhinderung von Umweltschäden bei diesem Risikoverfahren unterbreitet", so Lemme am Rande der Debatte.
Lemme unterstrich dabei ausdrücklich die Gefahren auch für den Freistaat und pflichtete damit seinem SPD-Kollegen und Umweltexperten im Thüringer Landtag, Frank Weber, bei, der in diesem Zusammenhang festhielt: „Bisher ist vollkommen ungeklärt, welche Risiken mit dieser Erdgas-Förderung verbunden sind. Bis wir darüber genauere Erkenntnisse haben, müssen wir in Thüringen alle Aktivitäten, Erdgas per Fracking zu gewinnen, einstellen.“
Lemme dazu: „Es darf vorläufig in Thüringen keine weiteren Erkundungen geben, bis eine Studie des Bundesumweltamtes zu den Risiken des Frackings vorliegt. Die Bundesregierung ist zum Handeln aufgefordert! Das weitere Aussitzen des Themas bedeutet Gefahr für Mensch und Natur nicht nur in Thüringen und ist deshalb nicht länger hinnehmbar."
SPD-Antrag: "Leitlinien für Transparenz und Umweltverträglichkeit bei der Förderung von unkonventionellem Erdgas" (BT-Drs.: 17/7612)
Bei Fördervorhaben, bei denen Fracking angewendet wird muss/müssen