Thierse und Lemme streiten für Demokratie

v.l.n.r.:Bergmann; Thierse; SCL; Körber (Moderator); Fiebig (Mobit e.V.), Küster

Vor wenigen Tagen konnte Steffen-Claudio Lemme den Vizepräsidenten des Deutschen Bundestages, Wolfgang Thierse (SPD), im vollbesetzten Bürgerhaus in Leubingen begrüßen. Der hohe Gast war eigens in die mittelthüringische Gemeinde gekommen, um aktiv an der Veranstaltung „Fraktion vor Ort“ zum Thema „Von Dresden nach Stuttgart – Wege zu mehr politischer Beteiligung und Engagement“ teilzunehmen.


Mit großem Interesse verfolgten die Zuhörer das Impulsreferat Thierses. Mit diesem führte er in die zentrale Fragestellung des Abends ein, „in welcher Gesellschaft wir künftig gemeinsam leben wollen.“ Bereits hierbei machte er klar, „dass ohne bürgerschaftliches Engagement Veränderungen unserer Gemeinwesens zum Besseren nicht denkbar sind.“ Zu der anschließenden Podiumsdiskussion – passenderweise auf roten Sofas – hatte Lemme neben Thierse einen illustren Kreis in der Region bekannter Persönlichkeiten eingeladen. Der Unternehmer Winfried Bergmann, die Projektkoordinatorin bei Mobit e.V. (Mobile Beratung in Thüringen. Für Demokratie – Gegen Rechtsextremismus) Katja Fiebiger und der Sozialarbeiter Wilfried Küster komplettierten die Diskussionsrunde. Unter der Leitung des früheren Journalisten und heutigen PR-Managers Bernd Körber widmeten sich die Diskutanten intensiv dem Thema Rechtsextremismus.


Jeder Diskussionsteilnehmer konnte sowohl aus seinem beruflichen als auch aus seinem ehrenamtlichen Engagement Beispiele für die unterschiedlichen Erscheinungsformen von Rechtsextremismus anführen. Dabei wurde sehr schnell Folgendes klar: Rechtsradikales Gedankengut und Handeln findet sich nicht nur in einzelnen Regionen. Die Problematik ist gesamtstaatlich. Sie betrifft zudem alle Gesellschafts- und Altersgruppen. Ein NPD-Verbot ist zwingend. Extremistische Ansichten sind damit aber nicht verschwunden.


„Auch nach einem NPD-Verbot ist politische Bildungsarbeit unverzichtbar,“ betonte Thierse wiederholt. Dabei dürfe man keine schnellen und umfassenden Erfolge erwarten. Schließlich gelte es, argumentative Überzeugungsarbeit zu leisten. „Demokratie braucht,“ so Thierse abschließend, „Zeit, Geduld und nachhaltigen Einsatz.“