
Kürzlich folgte Steffen-Claudio Lemme einer Einladung des Vorsitzenden der Geschäftsleitung der Agentur für Arbeit Nordhausen Herrn Karsten Froböse.
In dem Arbeitsgespräch informierte sich Lemme über die aktuelle Arbeitslosenstatistik im Agenturbezirk Nordthüringen. Nach Froböses Angaben waren im Oktober diesen Jahres in den Landkreisen Nordhausen, Eichsfeld und Kyffhäuser 12.500 Personen (8,7 Prozent) arbeitslos gemeldet. Dies entspreche 3,9 Prozent weniger als im Oktober 2010. Erstmals liege die Quote damit unter 9 Prozent. Die Gründe lägen einerseits in der guten wirtschaftlichen Entwicklung und andererseits in der Demographie. Immer mehr Menschen erreichen das Renteneintrittsalter und die geburtenschwachen Jahrgänge Anfang der neunziger Jahre wirken jetzt auf den Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote im Kyffhäuserkreis sei zwar die höchste im Agenturbezirk und auch im Freistaat, konnte aber seit 2005 von 24,7 Prozent auf 13,6 Prozent reduziert werden.
Aus Sicht des Agenturleiters könnte sich in naher Zukunft allerdings die drastisch gekürzte Förderung der Arbeitsmarktmittel negativ auswirken. Im Oktober 2010 waren noch rund 2.600 Menschen im Kyffhäuserkreis in Fördermaßnahmen der Agentur für Arbeit. In diesem Jahr sind es gerade noch 1.745.
„Ich befürchte, dass sich dies negativ auf die durch die positiven Entwicklungen entstandenen Hoffnungen der Menschen auswirkt. Hier sollte die Politik nachjustieren“, so Froböse. Dieser Kritik schloss sich der SPD-Politiker an. „Die Kürzungen der Arbeitsmarktmittel durch die Bundesregierung sind das falsche Signal und wirken sich insbesondere auf diese Region negativ aus. Im Kyffhäuserkreis hat sich die Zuteilung der Mittel für Eingliederungsleistungen seit 2008 nahezu halbiert.
Erfreut zeigten sich die Gesprächspartner über die Situation der unter 25-Jährigen am Arbeitsmarkt. Hier konnten im Kyffhäuserkreis die Zahlen deutlich gesenkt werden. Seit 2009 hat sich die Zahl der erwerbslosen Personen bis 25 Jahre um 42 Prozent reduziert. Die Quote liegt heute mit 6,8 Prozent nur knapp über dem Landesschnitt. „Dies ist das Ergebnis einer hervorragenden Zusammenarbeit zwischen Arbeitsagentur, Jobcenter sowie dem Jugendamt des Kyffhäuserkreises“, so der Agenturleiter.Abschließend stellten beide fest, dass die Chancen auf eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Landkreis so hoch wie lange nicht mehr sind. Trotzdem kann die Arbeitslosenquote nicht zufriedenstellen. Es sind daher weiter alle Anstrengungen zu unternehmen, um eine weitere Reduzierung zu erreichen und vor allem jungen Menschen Perspektiven in ihrer Heimat aufzuzeigen.
