Lemme für Modernisierung der Pflegeausbildung

SCL & Referent Kai Gudra

Kürzlich lud ich interessierte Bürgerinnen und Bürger zu einer Fraktion vor Ort Veranstaltung zum Thema „Die Modernisierung der Pflegeausbildung“ in die Median Quellbrunn Klinik nach Bad Berka ein. Als Experte unterstützte mich Kai Gudra, wissenschaftlicher Mitarbeiter von Mechthild Rawert MdB, Mitglied der Arbeitsgruppe Gesundheit der SPD-Bundestagsfraktion, die kurzfristig verhindert war.


Im Vorfeld der Veranstaltung stand bereits ein Besuch der staatlichen berufsbildenden Schule in Weimar an, in der mir die Schüler von ihren Problemen in der Pflegeausbildung berichteten. Es wurde deutlich, dass sowohl im schulischen, als auch im betrieblichen Teil der Ausbildung erhebliche Defizite vorhanden sind, die angegangen werden müssen. Meine jüngst erworbenen praktischen Erfahrungen in Pflegeeinrichtungen haben mir gezeigt, dass vor allem die Arbeitsbedingungen in der Pflege dringend verbessert werden müssen. Die Arbeit in der Pflege ist nicht nur körperlich schwer, auch die psychische Belastung, insbesondere im Umgang mit Demenzkranken, ist immens. Die Verbesserung der Bedingungen am Arbeitsplatz zu einem wesentlich besseren Tarif  sind dringend angezeigt. Insbesondere die Vergütungsunterschiede in Ost und West müssen schnellstmöglich der Vergangenheit angehören. 


Zu Beginn der Veranstaltung in Bad Berka referierte Kai Gudra über die Neuausrichtung der Pflegeausbildung. Er erläuterte, dass die Zahl der Pflegebedürftigen seit 1995 rapide angestiegen ist. Waren 1995 noch 1,7 Millionen Menschen pflegebedürftig, so erhöhte sich die Zahl 2009 bereits auf 2,3 Millionen. Für das Jahr 2030 werden 3,3 Millionen pflegebedürftige Bürgerinnen und Bürger prognostiziert. Dem gegenüber steht ein Mangel von circa 152.000 Pflegefachkräften. Dies sind alarmierende Zahlen, denen nur mit einer Reform der Ausbildung für die Pflege sowie einer gänzlichen Neuausrichtung der Pflegeversicherung unter solidarischen Vorzeichen begegnet werden kann.
Weiterhin wurde in diesem Zusammenhang das Konzept der generalisierten Pflegeausbildung vorgestellt. Sie zielt insbesondere darauf, die weite Teile der Ausbildung zum Kranken-, Kinderkranken sowie Altenpfleger einheitlich zu gestalten und gleichwohl bessere Weiterbildungsmöglichkeiten zu schaffen. Außerdem strebt die SPD-Bundestagsfraktion mit ihrem Orientierungspapier eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf an. So setzen wir sich unter anderem für die Abschaffung des Schulgeldes in der Pflegeausbildung ein.


Obwohl der ehemalige Bundesgesundheitsminister Dr. Rösler das Jahr 2011 zum Jahr der Pflege erklärt hat, ist seitens der Bundesregierung in diesem Bereich sehr wenig passiert. Für den Herbst versprochene Eckpunkte lassen weiter auf sich warten. Dies zeigt, dass die Koalition nichts zu Stande bringt. Darunter haben die Pflegebedürftigen sowie die Beschäftigten in der Pflegebranche zu leiden.

 

 

Als Mitglied des Gesundheitsausschusses des Deutschen Bundestages war es Lemme am Folgetag der Veranstaltung in Bad Berka ein Bedürfnis einen kleinen Beitrag zur gesunden Ernährung zu leisten. Hierzu überreichte er den Kindern der Marienkäfergruppe der Kindertagesstätte "Regenbogenhaus" in Apolda eine große Obstkiste.

 

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