Lemme diskutiert zum Thema Bundesfreiwilligendienst

In der Diskussion: Ulrich Fuchs (Leiter BZ SDH), SCL, Andreas Leopold Paritätischer Thür. sowie Moderator Matthias Brennecke (Antenne Thüringen)

Kürzlich lud Steffen-Claudio Lemme gemeinsam mit dem Landesbüro Thüringen der Friedrich-Ebert-Stiftung zu einer Diskussion zum am 1. Juli startenden Bundesfreiwilligendienst.

 

Das es zu diesem Thema großen Gesprächsbedarf gibt, zeigte die sehr positive Resonanz der Veranstaltung. So folgten etwa fünfzig Diskussionswillige der Einladung ins Schloss in Sondershausen.

 

Zunächst begrüßte Dr. Dietmar Molthagen, Leiter der Friedrich-Ebert-Stiftung Thüringen die Anwesenden und stimmte einleitend auf den Bundesfreiwilligendienst ein.

 

Im Anschluss informierte der Leiter des Bildungszentrums Sondershausen, Herr Ulrich Fuchs, mit einem Impulsreferat über die inhaltliche Ausgestaltung desneuen Bundes-freiwilligendienstes. Tenor war, dass dieser Dienst nicht mehr nur von Jugendlichen geleistet werden kann, sondern alle Altersgruppen ab dem 16. Lebensjahr, so z.B. auch Senioren die Möglichkeit haben sollen, in den verschiedensten Bereichen freiwillig tätig zu sein. Laut Fuchs hat sich Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) zum Ziel gesetzt, im Jahr 2012 35.000 Freiwillige für den Dienst zu gewinnen.

 

Nachdem Andreas Leopold vom Paritätischen Wohlfahrtsverband Thüringen auf den möglichen Verdrängungseffekt durch den Bundesfreiwilligendienst gegenüber den bereits etablierten Jugendfreiwilligendienst hinwies und zum Ausdruck brachte, dass der Paritätische Thüringen den Bundesfreiwilligendienst aus diesem Grund ausschließlich Menschen anbieten wird, die älter als 27 Jahre sind, beleuchtete Steffen-Claudio Lemme, MdB das Thema aus politischer Perspektive.

 

„Aus Sicht der SPD-Bundestagsfraktion schafft der Bund hier eine unnötige Doppelstruktur. Die Stärkung der bereits bestehenden Freiwilligendienste wie etwa das Freiwillige Soziale Jahr oder das Freiwillige Ökologische Jahr wäre das bessere Zeichen gewesen. Außerdem halten wir sowohl die unterschiedlichen Rechtsformen als auch die vielen noch bestehenden Ungereimtheiten bei der Umsetzung des zum 1. Juli startenden Dienstes für problematisch. Es herrscht dadurch zum jetzigen Zeitpunkt ein hohes Maß an Unsicherheit. Positiv sehen wir dagegen die Einbeziehung auch älterer Generationen in den Bundesfreiwilligendienst. Es gibt eine ganze Reihe von Leuten, die nach dem Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand ihre Kompetenzen in dieser Form in den Dienst der Allgemeinheit stellen können“, so Lemme.

 

Im Anschluss entwickelte sich eine angeregte Diskussion, die das Für und Wiederdes Bundesfreiwilligendienstes zum Ausdruck brachte. Skeptisch äußerten sich vor allem Vertreter von Verbänden, die in der Vergangenheit sehr gute Erfahrungen mit dem FSJ gemacht haben und in dem neuen Dienst eine starke Konkurrenz sehen.