Lemme absolviert Praxistag im AWO-Seniorenzentrum in Roßleben

SPD-Praxistag

 

Auf seiner Klausurtagung hat der SPD-Bundesvorstand angesichts der in diesem Jahr anstehenden Pflegereform beschlossen, dass die SPD-Bundestagsabgeordneten sowie auch Mandatsträger anderer Ebenen praktische Erfahrungen in der Pflege sammeln sollen. Hintergrund der Praxistage vom 28. Februar bis 02. März ist ein besseres Verständnis für Pflegebedürftige auf der einen sowie Pflegende auf der anderen Seite. Die gewonnen Erfahrungen sollen gezielt in die politische Diskussion um die Gestaltung des Pflegesystems eingebracht werden.

 

Daher absolvierte das Mitglied im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestags Steffen-Claudio Lemme eine Pflegeschicht im AWO-Seniorenzentrum „Am Mühlenpark“ in Roßleben. Begleitet von der Pflegefachkraft Michaela Kunert kümmerte sich Lemme um zwei Bewohner des Heims. Die Arbeiten reichten von der Morgentoilette, über das Essen reichen und die Freizeitbeschäftigung, bis hin zur notwendigen Dokumentation der Pflegemaßnahmen.

 

Im Anschluss sprach der SPD-Bundestagsabgeordnete im Rahmen einer Fraktion vor Ort-Veranstaltung über das Erlebte. Er zollte hier den Pflegekräften seinen Respekt für die täglich geleistete Arbeit. „Ich weiß jetzt aus eigener Erfahrung, wie schwer diese Arbeit ist. Dies ist allerdings nicht allein auf das Körpergewicht der zu Betreuenden zurückzuführen, sondern auch auf die psychische Belastung, welche die Betreuung demenzkranker Menschen mit sich bringt“, so Lemme.

 

Im Anschluss kam Lemme mit den Anwesenden Gästen ins Gespräch und betonte das Ziel der SPD an einer solidarischen Pflegeversicherung festzuhalten und die Lasten nicht  - wie bei der kürzlich in Kraft getretenen Gesundheitsreform -  einseitig den Versicherten aufzubürden. „Darüber hinaus brauchen wir angesichts des Bedarfs an Pflegekräften eine höhere Anerkennung des Pflegeberufs in der Gesellschaft sowie eine bessere Bezahlung der Arbeit. Sonst werden wir enorme Schwierigkeiten bekommen die bis 2025 benötigten zusätzlichen 152.000 Pflegekräfte zu finden. Außerdem muss den Pflegekräften angesichts der schweren physischen und psychischen Belastung zur Regeneration alle paar Jahre eine Kur ermöglicht werden. Dieser Tag hat mir auch gezeigt, dass es in der Pflege unbedingt eines Abbaus der Bürokratie bedarf. Es ist kein Zustand, dass Pflegekräfte 20-30% ihrer Arbeitszeit damit verbringen, die Pflegemaßnahmen zu dokumentieren. Diese Zeit geht der Betreuung der Menschen verloren“, so der SPD-Bundestagsabgeordnete. Zum Abschluss bedankte er sich bei der Einrichtungsleitung sowie den Pflegekräften, die ihn bei der Arbeit begleitet haben und lud sie im Gegegenzug zu einem Besuch im Deutschen Bundestag ein.