Steffen-Claudio Lemme besucht K&S Seniorenresidenz Sondershausen

SCL und die Leiterin der K&S Seniorenresidenz Petra Grosche

Angesichts der aktuellen Diskussionen zu der bevorstehenden Reform des Pflegeversicherung ist es dem SPD-Bundestagsabgeordneten Steffen-Claudio Lemme wichtig, sich  den Alltag und den damit verbundenen Probleme in Pflegeeinrichtungen zu widmen. Nur so ist er auch in der Lage die praktischen Folgen von Gesetzgebung einzuschätzen und für Pflegeeinrichtungen notwendige Regelungen in die Diskussion einzubringen.

 

Daher besuchte er kürzlich die K&S Seniorenresidenz in Sondershausen. Im Gespräch mit der Residenzleiterin Petra Grosche und der zukünftigen Pflegedienstleiterin Frau Glatter erfuhr er, dass die Einrichtung im Juli 2005 für 120 pflegebedürftige Menschen eröffnet wurde und seither eine Auslastung von durchschnittlich 99 % aufweist.Die Bewohnerstruktur hat sich in den letzten Jahren insofern verändert, dass zu Beginn lediglich acht demenziell Erkrankte in der Residenz wohnten, während dieses Krankheitsbild heute über 80% der Pflegebedürftigen betrifft „Ihr Haus hat sich in beeindruckender Art und Weise auf diese Veränderungen eingestellt“, so Lemme bei der Besichtigung der Wohnbereiche. Diese wurden zur besseren Orientierung mit Bildern bekannter Sondershäuser Straßenzüge gestaltet.

 

Als die größte Herausforderung bezeichnete Frau Grosche die Fachkräftefrage. Aufgrund des unter dem Bundesschnitt liegenden Kostensatzes für bestimmte pflegerische Leistungen. Die Leiterin verwies darauf, dass  in Thüringen nicht annähernd so hohe Löhne wie beispielsweise in den alten Bundesländern gezahlt werden könnten  und wies dies als langfristigen Standortnachteil hinsichtlich der Werbung von Pflegefachkräften  aus. Lemme bekräftigte daraufhin seine Forderung nach gleichwertigen Einkommensniveaus in der Pflege in Ost und West.Die Seniorenresidenz bemüht sich durch Ausbildung Fachkräfte für die Zukunft zu sichern.

 

Auf die Frage wie es mit der für die Pflege der Bewohner verfügbaren Zeit aussieht, verwies die Einrichtungsleiterin auf die flexible Handhabung. So ist es bei Demenzkranken wichtig die Pflege biographieorientiert zu gestalten. So gibt es einige Bewohner, die schon immer gern länger geschlafen haben. Dies wird dann im Tagesablauf auch berücksichtigt und verschafft den Pflegekräften auch Flexibilität und mehr Zeit für die notwendigen Maßnahmen.

 

Frau Grosche sprach sich im Gespräch außerdem für bundesweit einheitliche Prüfmaßstäbe aus. So ist es derzeit so, dass in Thüringen wesentlich härtere Maßstäbe angesetzt werden als das in anderen Bundesländern der Fall ist. Da es aber bundesweit festgelegte Pflegekriterien gibt, führen die verschiedenen Maßstäbe nicht zu einer optimalen Vergleichbarkeit der Prüfergebnisse.

 

„Ich werde die Frage des Pflegesatzes, des Fachkräfteproblems sowie der Prüfmaßstäbe in die Diskussion sowohl im Deutschen Bundestag als auch bei den Zuständigen im Freistaat ansprechen“, so der SPD-Bundestagsabgeordnete beim Verlassen der Seniorenresidenz.